Seerosen

Einen Gartenteich anlegen – das Biotop vor der Haustür


Der letzte Urlaub am Wasser ist schon eine Weile her, die Sehnsucht nach der beruhigenden Wirkung ist aber sehr groß und eine Ecke im Garten ist sicher noch frei. Wasser kann magisch anziehen und man kann es stundenlang betrachten.

Mit einem eigenen Gartenteich sorgt man für Lebensraum und setzt sich somit aktiv für die Erhaltung von vielen unterschiedlichen heimischen Tieren und Pflanzen ein. Sich selbst tut man etwas Gutes, man hat doch immer eine persönliche Ruhe Oase, an die man sich jederzeit zurückziehen, Augen und Ohren Entspannungszeit gönnen und einfach mal durchatmen kann.

Teichbau im eigenen Garten – Genehmigung und Sicherheit

Vor dem Bau eines eigenen Teiches muss die Frage der Genehmigung geklärt werden. In Deutschland ist vieles in Gesetzen und Verordnungen geregelt, so auch das Anlegen eines Teiches im eigenen Garten. Grundstückseigentümer sollten sich im jeweiligen Bundesland über die geltenden Vorschriften schlaumachen, da sie sehr unterschiedlich geregelt sind. Je nach gewünschter Größe muss im Zweifel eine Baugenehmigung eingeholt werden.

In den meisten Fällen sind folgende Größen nicht genehmigungspflichtig:

  • Fassungsvermögen unter 100 Kubikmeter oder bis zu 200 Quadratmeter Wasseroberfläche
  • bis zu 1,5 Meter Wassertiefe

Dabei ist es ebenso in Deutschland erforderlich, die rechtlichen Grundsätze zu beachten. Ein Gartenteich ist eine sogenannte Gefahrenquelle, für die sich ein Grundstückseigentümer verantworten muss. Ist das Grundstück umzäunt, sodass kein Unbefugter Zutritt zum Grundstück erhalten kann, kann man von einer ausreichenden Sicherung ausgehen. Um ganz sicherzugehen, insbesondere um Kinder vor Schaden zu bewahren, sollte man den Teich umzäunen oder Auffangmatten im Teich installieren.

Gartenteich – der richtige Standort und die richtige Größe

Grundsätzlich gilt, je größer der Gartenteich, desto weniger aufwendig ist später die Pflege. Größere Teiche wirken natürlicher und es stellt sich schneller das gewünschte ökologische Gleichgewicht ein. Für die Standortwahl müssen einige Dinge beachtet werden:

  • mind. 5 – 6 Sonnenstunden auf der geplanten Teichfläche
  • Abstand zum Nachbargrundstück einhalten
  • keine Leitungen überbauen (Strom, Gas, Wasser oder Abwasserleitungen)
  • in direkter Teichnähe keine Bäume mit flachem Wurzelwerk (z. B. Birke oder Essigbaum) pflanzen
  • kein Bambus direkt am Teich pflanzen. Die spitzen Rhizome können die Teichfolie beschädigen
  • Große Laubbäume sollten möglich östlich vom Teich stehen (da meist Westwind weht und das Laub nicht in den Teich fallen kann)
  • Möglichst die tiefste Stelle des Grundstücks wählen. Eine Hanglage wirkt unnatürlich

Wer seinen Teich vom Haus oder der Terrasse bewundern möchte, kann sich auch daran orientieren. Die Tiefe des Teiches, sollte stufenweise bis zu 1,5 Meter angelegt werden, damit Pflanzen und Tiere in dieser tiefen Zone unbeschadet überwintern können.

Teiche – Bauweise und Form

Sind Standort und Größenmöglichkeiten einmal gefunden, geht es an die Planung. Bei Form und Bauweise gelten nur die Grenzen die eigene Fantasie, die handwerklichen Fertigkeiten und eventuell das persönliche Budget. Grundsätzlich ist ein Gartenteich ein Loch im Boden, welches gegen Auslaufen gesichert werden muss. 

Geeignete Teichbau-Materialien sind unter anderem:

  • Beton (Dicke ca. 20 cm)
  • Ton (mind. 30 cm dick einstampfen)
  • Fertigteich aus Hartkunststoff (viele verschiedene Formen und Anbieter)
  • Teichfolie (leicht formbar und kostengünstig)

Bei einem Gartenteich kann je nach Größe und Nutzung auch eine Filtertechnik mit eingeplant werden. Der Nähstoffeintrag in den Gartenteich zum Beispiel durch Fische oder Blätter kann relativ groß sein. Je nach Größe des Gewässers kann dann die Filterkraft der Pflanzen nicht ausreichend sein.

Bei der Anlage eines Teiches wird immer die Terrassenbauweise empfohlen. Es sollte eine flache Uferzone (10 bis 20 cm tief) geben. Als Teich-Umrandung eigenen sich beispielsweise sehr gut, große und kleine Steine. An die Uferzone schließt sich eine Flachwasserzone (40 bis 50 cm tief) an und in der Mitte des Teiches ist die Tiefwasserzone (bis zu 1,50 m) anzulegen. Die unterschiedlichen Tiefen dienen zur besseren Bepflanzbarkeit und Pflegemöglichkeit.

In 6 Schritten zum eigenen Garten-Folienteich

Bauanleitung Folienteich – kurz und knackig

  1. Fläche erst einmal markieren und dabei schon den Umriss abstecken
  2. Teichgrube dann ausheben und dabei schon die verschiedenen Teichzonen anlegen
  3. Schutzvlies auslegen (verhindert die Beschädigung der Teichfolien von unten)
  4. Teichfolie verlegen, fest verstreichen und mit Steinen und Kies am Rand befestigen
  5. Wasser einfüllen
  6. Teich bepflanzen

Den Teich bepflanzen

Zur Begrünung und Bepflanzung des neuen Gartenbiotops eignen sich viele unterschiedliche Pflanzen. Je nach Geschmack können diese ausgesucht und eingesetzt werden. Die ideale Möglichkeit ist die Verwendung einheimischer Pflanzen. So kann man einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz leisten und gibt der heimischen Natur ein Stück Lebensraum zurück.

Das Gartencenter bietet eine individuelle Beratung und eine große Auswahl an Pflanzen an. Ein toller und sehr kostengünstiger Tipp ist auch der Pflanzentausch. Wenn ein Nachbar in der Gegend bereits einen Gartenteich besitzt, muss er die Pflanzen regelmäßig „ausdünnen“ und wird somit gerne auch etwas abgeben wollen.

Grünes Wasser – zu viele Algen trüben das Teichvergnügen

Algen werden sich schnell im Teich zeigen und können mit natürlichen Mitteln eingedämmt werden. Algenwachstum wird durch kalkhaltiges Wasser, viel Sonne und Nährstoffe im Wasser begünstigt. Beschattung durch Schwimmblattpflanzen, wie Seerosen oder Wasserlinsen sind ein gutes Mittel gegen übermäßiges Algenwachstum. Nährstoffe müssen dem Teich regelmäßig entzogen werden. Hierfür zu stark wuchernde Teichpflanzen regelmäßig entfernen oder ausdünnen. Ein Netz im Herbst über den Teich gespannt, kann den zusätzlichen Nährstoff-Eintrag durch herabfallendes Laub verhindern.

Gartenteich bauen, Seerosen im Teich
Seerosen im Teich
Tipp

Schnecken sind Weidetiere. Sie lieben Algen, fressen diese regelmäßig ab und bauen zusätzlich den Kalk in ihre Gehäuse ein.

Der Gartenteich – ein Heim für Tiere

Viele heimische Tiere werden sich dankbar in dem neuen Biotop ansiedeln und das erste Froschkonzert wird nicht lange auf sich warten lassen. Ein sehr guter neuer Teichbewohner könnten auch heimische Schwarmfische wie die Moderlieschen sein. Diese einheimischen Fische haben den Vorteil, dass sie nebenbei Algen abgrasen und nicht gefüttert werden müssen. Molche, Frösche und Libellen lieben Wasserflächen und viele heimische Insekten werden sich dankbar an dem neuen Teich ansiedeln.

Gartenteich selbst bauen. Bald ziehen die ersten Frösche ein.
Bald ziehen die ersten Frösche ein.

Der eigene Gartenteich ist fertig

Jetzt braucht man nur noch etwas Geduld und wenn die Pflanzen wachsen, wird der schöne neue Gartenteich sich bald natürlich in seine Umgebung einfügen und seinem neuen Besitzer viel Freude bringen.

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