Homeschooling – zu Hause unterrichten ist eine Herausforderung für alle. Kinder und Jugendliche brauchen den Kontakt zu Gleichaltrigen. Sie holen sich von dort Bestätigung und benötigen den Vergleich untereinander zu einer gesunden Entwicklung ihrer Persönlichkeit. Der beste Ort zum Lernen und Entwickeln ist immer ein Ort, an dem sich Gleichaltrige zusammen aufhalten. So können sie die Kinder und Jugendlichen gegenseitig unterstützen, fordern aber auch fördern.
Die Lehrer spielen eine große Rolle im Leben der Schüler. Sie sind Bezugsperson, Vertrauter und objektiver Berater. Wenn aus irgendwelchen Gründen aber der Schulbesuch nicht möglich ist, sollte man eine gute Homeschooling-Methode finden. Der Unterrichtsstoff muss zu Hause aufgearbeitet werden und auch nachhaltig vermittelt werden.
Beim Homeschooling sind Lehrer und Eltern ein Team
Im Idealfall ziehen Lehrer und Eltern an einem Strang, da alle nur das Beste für die Kinder wollen. Jeder sollte nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten den Unterricht zu Hause gestalten können und sich bei Bedarf Hilfe holen. Der Lehrer sollte immer der erste Ansprechpartner für die Eltern aber auch Schüler sein. Hilfreich sind aber auch Klassenkameraden, die im Zweifel nicht verstandenen Aufgaben erklären können.
Eltern, die ihre Kinder beim Lernen zu Hause unterstützen möchten, sollten sich die Zeit dafür nehmen. Schule zu Hause funktioniert aber nicht nebenbei. Je jünger die Kinder sind, desto mehr Unterstützung benötigen diese bei der Bewältigung der Aufgaben zu Hause. Auch für ältere Schüler ist die Unterstützung notwendig. Teenager sollte diese aber selbstständig einfordern können. In Ausnahmefällen kann aber auch der Förderbedarf durch die Eltern mit den Lehrern abgestimmt werden.
Zeitplan für den Unterricht zu Hause erstellen
Strukturen und Verlässlichkeit sind für eine ideale Lernumgebung für Kinder und auch Jugendliche notwendig und sehr wichtig. Der Schulalltag lebt von festen Zeitabläufen und klaren Regeln. Beim Homeschooling kann man aber auch individuell auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen eingehen. Man kann sich zum Beispiel nach der inneren Uhr eines Teenagers richten. Der große Vorteil des Homeschoolings ist, dass die Eltern ihre Kinder individuell nach deren Bedürfnissen und Interessen fördern können.
Ein Grundschüler ist morgens schon fit und kann direkt nach dem Frühstück in festgelegten Zeitabschnitten sich seinen Aufgaben im Unterricht zu Hause widmen. Immer wieder gibt es Diskussionen, ob der Unterrichtsbeginn für Kinder nicht auf einen späteren Zeitpunkt am Tag verschoben werden soll. Teenager sind „Eulen“, oder auch Nachtmenschen. Es gibt viele Studien mit älteren Schülern, die beweisen, dass Teenager ihre höchste Leistungsfähigkeit erst im Laufe des Vormittags erreichen. Manche sind einfach acuh erst am Nachmittag und Abend aufnahmefähig.
Je besser die Zeitpläne des Unterrichts zu Hause auf die individuellen Bedürfnisse der Familien und Schüler abgestimmt sind, desto besser können sie funktionieren. Da es zu Hause aber keine Schulglocke gibt, sollte man unbedingt einen Timer stellen. Eine Uhr in Sichtweite zu haben hilft. So kann man im Idealfall auf die von allen Seiten vereinbarten Regeln hinweisen und deren Umsetzung einfordern. Sollten die Zeiten nicht funktionieren, ist der große Vorteil der individuellen Vereinbarung, dass die Unterrichtszeiten jederzeit in der Familie neu verhandelt und gestaltet werden können.
Homeschooling mit Lehrplan und Lernzielen
Für jedes Schuljahr und jede Klassenstufe gibt es einen festgelegten Lehrplan. Die Lehrpläne werden zentral in jedem Bundesland, dort von den pädagogischen Fachkräften festgelegt und den Lehrkräften zur Verfügung gestellt. Je nach Lernziel sind die Lernmaterialien vorgegeben. Um den Leistungsstand vergleichbar zu halten, werden regelmäßigen Test und Vergleichsarbeiten zur Bewertung genutzt.
Wenn über eine längere Zeit Homeschooling erforderlich ist, sollten die Lehrpläne und Lernziele für jedes Fach mit der Schulleitung oder den jeweiligen Lehrkräften abgestimmt werden. Eltern, die eine individuelle Förderung anstreben, sollten die Freigabe beziehungsweise Kenntnisnahme des Lehrplans einfordern. Wer sich dies im Detail nicht zutraut, sollte aktiv bei den Lehrern die Aufgaben für seine Kinder einfordern. Wichtig ist die Fristsetzung durch die Lehrkräfte und Nennung der erforderlichen Materialien oder man muss diese einfordern.
Eine objektive Bewertung, zur Erstellung eines aussagekräftigen Zeugnisses beispielsweise, ist nur durch eine geregelte und vorher abgestimmte Leistungsabgabe machbar. Hausarbeiten zu bestimmten Themen können angefertigt, online schriftliche Prüfungen abgelegt werden oder Vorträge werden gefilmt und mitgeschnitten.
Immer der enge Kontakt zwischen den Lehrkräften, den Schülern aber auch den Eltern halten.
Hilfsmittel und Materialien für zu Hause
Neben den klassischen Lehrbüchern findet man viele sehr gute Lehr- und Lernmaterialien im Netz. Die klassischen Medien, wie dem Radio oder Fernsehen, bieten viele schöne Sendungen zu schulischen Themen an.
Arbeitshefte werden zu vielen Lehrbüchern passend angeboten und können zur Vertiefung und Übung der Lerninhalte genutzt werden. Bitte hier unbedingt mit den Lehrkräften die Überprüfung abstimmen, da in der Regel der Lehrer auch Lösungshefte zu den jeweiligen Arbeitsheften hat. Berichtigungen und Rückmeldung unbedingt einfordern.
Kinder brauchen eine regelmäßige Rückmeldung durch die Lehrer
Ältere Schüler können sich viele Lerninhalte schon selbst erarbeiten und sollten die Freiheit der Quellenwahl bekommen. Eine anschließende Auswertung und Diskussion kann nach dem Erledigen der Aufgaben erfolgen und sollte dann auch immer noch zur Bewertung der gewählten Quellen führen.
Das Unterrichten zu Hause kann als Chance gesehen werden, um mit den Kindern zusammen eine Kompetenz zum Umgang mit den vielzähligen Quellen zu erwerben und dies seinen Kindern mit auf den Weg zu geben. Viele Kinder aber auch Jugendliche nutzen nur ein Smartphone. Hier kann das Homeschooling, wenn die Geräte vorhanden sind, eine gute Möglichkeit bieten, um den Kindern das Schreiben mit einer Tastatur näherzubringen. Endlich ist einmal Zeit gängige Software kennenzulernen, ihre Vor- und Nachteile zu studieren und auch deren Nutzen im späteren Leben zu erfassen.
Homeschooling als Chance
Der Unterricht zu Hause kann immer eine Chance sein, um neue Wege in der Bildung zu gehen. Homeschooling sollte aber nur die Ausnahme sein, wenn es keinen anderen Weg gibt.
Kinder brauchen den Kontakt zu Gleichaltrigen.
Unsere Profile im Netz