Naturpool, Schwimmteich, Fertigpool oder Planschbecken!
Welcher ist der richtige Gartenpool für mich?
Urlaub im eigenen Garten ist der Gedanke von so vielen in diesem Jahr. Zu dem passenden Urlaubsfeeling gehört natürlich auch die passende Abkühlung. Der Satz „Schatz, wir brauchen einen Pool“ hat bestimmt schon jeder gehört. Um den richtigen Pool zu finden, deren Unterschiede zu kennen und welche Möglichkeiten es gibt, erfährst du hier.
Im Grunde genommen gibt es drei Arten von Pools: Der Bio-Pool (Naturpool, Schwimmteich), der Fertigpool (Poolsystem wie GFK, Keramik oder Stahlbecken-Pool) und die aufblasbaren Swimmingpools.
Kategorie 1: Bio-Pools – Naturpool oder Schwimmteich als Gartenpool bauen
Ob es ein Naturpool oder ein Schwimmteich wird, hängt ganz allein von deinen eigenen Bedürfnissen, Wünsche und Vorstellungen ab. Diese Pool Varianten haben ähnliche Eigenschaften, denn egal, ob du einen Teich oder ein Becken favorisierst, hier schwimmt man ohne Chlor oder sonstige chemische Mittel. Sie funktionieren rein biologisch. Der Unterschied besteht in der Wasseraufbereitung.
Der Schwimmteich wird von den Pflanzen gefiltert und sauber gehalten. Diese brauchen allerdings ein zweites Becken, das so groß wie der Schwimmbereich sein muss, um das Wasser sauber zu halten. Eine Pumpe sorgt dann für den Austausch der beiden Pools.
Im Naturpool sorgen biologische Filter für diesen Prozess. Sie brauchen viel weniger Platz. Das bedeutet somit, dass der Naturpool einen größeren Schwimmbereich bietet als ein Schwimmteich. Klare Vorteile hat der Naturpool auch in Sachen Komfort. Hier hat man die Wahl zwischen Massagedüsen, einer Gegenstromanlage oder Scheinwerfern zur Beleuchtung. Sogar eine Beheizung lässt sich problemlos integrieren.
Der Schwimmteich jedoch bietet Natur pur an. Flora und Fauna sind hier das Motto. So musst du aber auch dementsprechend auf eine Heizung im eigenen Pool leider verzichten. Im Gegensatz zu dem Naturpool ist er eher ein Biotop für Pflanzen und Tiere, die bei dem Naturpool im Schwimmbecken nicht zu finden sind. Durch die Biofilter-Anlage hast du mehr Kontrolle über die Reinigungsprozesse in deinem Pool und somit kristall klares Wasser das ganze Jahr lang!
Ganz im Gegensatz zum Schwimmteich, in dem es weniger Einfluss auf den Reinigungsprozess gibt. Aber dazu später mehr.
Wer also Wert auf Komfort legt, und nicht mit Fröschen schwimmen möchte, ist mit einem Naturpool womöglich besser bedient. Eine paradiesische Anlage mit Wasserfällen, Grotten, Naturstein-Wände, Pflanzen und einer idyllischen Sommerterrasse, ist in beiden Fällen möglich. Die Wahl für den richtigen Gartenpool liegt also in deinen Händen.
Wie funktioniert ein Naturpool?
Dieser Swimmingpool besteht aus zwei Becken, ein Schwimmbecken mit klarem Wasser und ein Filterbecken, das meist versteckt im Garten untergebracht wird. Die Pumpe aus dem Schwimmbecken leitet das Wasser in das Filterbecken. Durch das Biologische-Filter-System findet hier die Wasseraufbereitung statt. Nach diesem Prozess wird das gefilterte Wasser wieder in dem Pool zurückgeführt.
Der Poolbau beinhaltet folgende Schritte:
- Planung und Design
- Markiere den Boden für den Aushub (Kubikmeter von Sand und Erde müssen entfernt werden)
- Armierung (Verstärkung von Beton) für langlebige Bewehrung
- Beton gießen
- Trocknen und Schwimmbecken mit beliebiger Farbe versiegeln
- Becken mit Wasser aus dem Gartenschlauch füllen (dauert mehrere Tage)
- Terrasse mit Bodenplatten verlegen
- Pflanzen, Möbel und Deko aufstellen
Wie funktioniert ein Schwimmteich?
Dieses Schwimmbecken ist in der Regel mit einem großen Folienteich ausgelegt. Hierbei gibt es zwei verschiedene Bereiche: ein Schwimmbereich und die Regenerationszone voller Wasserpflanzen. Die Zone muss mindestens so groß wie der Schwimmbereich sein, denn nur so können die Pflanzen den Teich mit klarem Wasser versehen. Eine Grundvoraussetzung ist die Wassertiefe von mindestens 2,5 Meter.
Es ist ein lebendiges Ökosystem ganz ohne Technik. So sieht man auch hin und wiedermal einen kleinen Frosch am Beckenrand. Zudem kann sich das Wasser im Herbst, durch die Witterungsbedingungen, trüben. Daher sollte man die Pflanzen spätestens im Herbst zurückschneiden. Des Weiteren ist ein Absaugen der Schwimmzone hin und wieder mal nötig. Die Wasseroberfläche sollte von dir immer sauber gehalten werden, allerdings kann diese auch mechanisch mithilfe von einem Skimmer gereinigt werden. Der Skimmer (Oberflächensauger) kann dazu von dir beliebig platziert werden. Denn ohne die Pflanzen und deren Pflege kommt so ein Schwimmteich nicht aus. Der Schwimmbereich könnte sonst von Algen befallen und zu einem schwerwiegenden Problem werden.
Der Poolbau beinhaltet folgende Schritte:
- Planung und Design
- Markiere den Boden für den Aushub (Kubikmeter von Sand müssen entfernt werden)
- Untergrund sollte frei von spitzen Steine, Wurzeln und anderen Dingen sein
- Folie (Vliese oder Teichfolie) auslegen
- Schwimmzone und Regenerationszone trennen
- Wasser einlassen
- Richtige Pflanzen für den Filterbereich pflanzen
Kategorie 2: Fertigpools bauen – Welche Wahl habe ich?
Es gibt viele verschiedene Beckenarten: Rechteckbecken, Ovalbecken, Rundbecken, Stahlwandbecken, Keramikpool oder GFK-Swimmingpool (Polyester Becken aus glasfaserverstärktem Kunststoff).
Ein Fertigpool-Becken ist im Gegensatz zu einem Naturbecken kostengünstiger. Es wird aus einem Stück durch einen Negativabdruck Wetter unabhängig über das ganze Jahr produziert. Somit kann eine Montage bei Plusgraden immer erfolgen. Aber auch solch ein Pool kann Extras wie Treppen, Rolladenkanten, Stehstufen, Überdachung u. v. m. beinhalten. Diese Art von Becken hat keine Fugen, und kann im Gegensatz zu einem Folien-Pool keine Falten bekommen. Somit ist die Oberfläche solch eines Pools sehr glatt, und du kannst sie einfach und schnell reinigen.
Das Fertigbecken kann schnell in einem Gartenpool verwandelt werden, denn sobald die Baugrube ausgehoben und frei von Erde und Wurzeln ist, kann sie platziert werden. Als Stabilität können Schalsteine mit Beton gefüllt oder eine Stahlwand das Becken in der Grube stützen. Eine große Filteranlage wie bei einem Naturpool oder einen Schwimmteich ist nicht nötig. Der Skimmer für das Absaugen der Wasseroberfläche und die chemischen Substanzen töten die meisten Bakterien und Mikroorganismen ab und halten das Becken stets sauber. Solch ein Pool kann aber im Vergleich zu einem Naturpool keinen Mehrwert bieten, denn die Form ist zum größtenteils vorgegeben und kann nicht nahtlos in der Umgebung untergebracht werden.
Unter der Anleitung eines Profis kann man mit Eigenleistung und etwas handwerkliches Geschick die Kosten für den Pool stark senken. Auch die Kosten für den Strom lassen sich durch ein Solarabsorber minimieren.
Wie kann ich das Wasser in meinem selbst gebauten Pool erwärmen?
So einen Pool mit mehreren Tausend Liter warmes Wasser zu versorgen, ist sonst kostenintensiv. Und wer möchte nicht an einem frischen Sommerabend in seinem ca. 30 °C warmen Pool schwimmen. Ein Solarabsorber absorbiert die Sonnenenergie und wandelt diese dann in nutzbare Wärme um. Die schwarzen Matten nutzen die Kraft der Sonne, um das Wasser zu erwärmen. Sie sollten möglichst an einem Sonnenreichen Ort im Garten angebracht werden. Besonders effektiv ist die Kombination von Solar-Absorber und Pool-Abdeckung. Mit dieser Kombination nimmt der Solarabsorber keinen zusätzlichen Platz im eigenen Garten ein. So sind Sie in der Lage, die Pool-Saison deutlich zu verlängern und freuen sich über angenehm warmes Wasser. Achtung: Bei wenig Sonnen-Einstrahlung und in dunkleren Jahrzeiten wie Herbst und Winter kann ein Solar-Absorber logischerweise nur für wenig Wasser-Erwärmung sorgen. Eine zusätzliche Wärmepumpe könnte dabei helfen, sodass du über das ganze Jahr in einem warmen Pool schwimmen kannst.
Kategorie 3: Aufblasbare Swimmingpools – Schwimmen im Pool am selben Tag
Dies ist die „Planschbecken-Kategorie“ in unserem Artikel. Sie gibt es in vielen verschiedenen Größen. Dieser meist rundbecken-förmige Pool ist die kostengünstigste Variante, um sich den Traum im Garten zu erfüllen. Hier braucht man keine Baugrube im Garten und eine Baugenehmigung ist auch nicht nötig. Der Pool kann von dir einfach auf einer Plane aufgestellt werden.
Das Einzige, was du hierbei beachten solltest, ist, dass dies so Faltenfrei wie möglich geschieht. Natürlich lassen sich nicht alle Falten meiden, aber unter einer kleinen Spannung verschwindet ein großer Teil der Falten. Das kannst du tun, indem du nach dem Aufblasen etwas Wasser in den Pool lässt. Somit lässt sich der Pool leichter in Form drücken und die Falten verschwinden von ganz allein.
Nach einigen Stunden ist das Becken auch schon schwimmbereit. Je nach Größe des Pools kannst du hier einen Skimmer anbringen, um die Oberfläche sauber zu halten. Dieses Vorhaben kann aber auch manuell mit einem Kescher stattfinden. Der größte Vorteil ist, dass der Pool nach der Sommersaison einfach wieder von dir wieder abgebaut werden kann.
Das Prinzip in allen Kategorien ist in einem Punkt überall gleich. Aufbauen, Wasser einlassen und in den Pool springen! Der jeweilige Aufwand richtet sich nach deinen Bedürfnissen und Wünschen. Es gibt viele Arten und Möglichkeiten für eine Abkühlung im eigenen Garten.
Na, und welcher Pool-Typ bist du?
Wer keinen Platz für einen Pool hat, findet übrigens hier Ideen und Anleitungen für einen eigenen Gartenteich.
Bildquellen
- Tuolu_Pool_bauen_Titelbild: Pixabay
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