Essbare Wildpflanzen – Gesunde Waldküche


Wildpflanzen – der Schatz aus der Natur

Reichhaltige und gesunde Ernährung aus der Natur ohne Supermarkt. Essbare Wildpflanzen für die gesunde Waldküche entdecken.

Das ganze Jahr über findet man im Wald und auf den Wiesen Pflanzen, die essbar sind. Die bekanntesten Pflanzen sind sicher die Wildkräuter, aber auch wilde Früchte und unbekannte Wurzeln lohnen einen zweiten Blick. Das Sammeln und Bestimmen von Wildpflanzen macht Spaß und hat nebenbei noch den Effekt der körperlichen Ertüchtigung durch die Bewegung in der Natur.

Wenn man einmal Geschmack an den Wildpflanzen gefunden hat, wird man diesen kostenlosen Genuss aus der freien Natur nicht mehr missen wollen. Viele der uns bekannten Kulturpflanzen sind aus Wildpflanzen gezüchtet worden. Bei der Zucht von Pflanzen wurde hauptsächlich auf Ertrag und Geschmack geachtet und somit gingen aber auch viele wertvolle Inhaltsstoffe bei den Züchtungen verloren. Viele Wildpflanzen haben mehr Vitamine und Mineralstoffe als Gemüse aus der Zucht.

Essbare Wildpflanze, Bärlauch im Wald ernten und zu Hause genießen, Geheimtipp Bärlauchbutter - Koblauchgeschmack ohne lästigen Mundgeruch
Bärlauchwiese im Wald

Wichtige Tipps zu essbaren Pflanzen

  • nur sammeln, was man sicher erkennt
  • Schadstoffbelastung vermeiden. Bitte nicht direkt an einer viel befahrenen Straße sammeln
  • Bitte nachhaltig ernten – Wurzeln im Erdreich belassen
  • Achtung – giftige Doppelgänger
  • In Naturschutzgebieten ist das Sammeln nicht erlaubt

Essbare Wildpflanzen erkennen

Viele kennen die Pflanzen aus ihrer Kindheit oder haben sie bei Wanderungen mit den Eltern oder Großeltern kennenlernen dürfen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich eins der vielen gut bebilderten Bücher anschaffen, da diese in der Regel nach Standort und Jahreszeit gut zu nutzen sind und immer zur Hand sind. Des Weiteren gibt es auch eine App und viele Webseiten, die sich mit dem Bestimmen von Pflanzen, Kräutern und Wurzeln beschäftigen. In vielen Gemeinden werden auch Kräuterwanderungen angeboten. Dort lernt man nicht nur die wilden Pflanzen, sondern auch die bekannten Standorte kennen.

Essbare Wildpflanzen im eigenen Garten

Löwenzahn, Giersch, Brennnessel und Gänseblümchen sind die wohl bekanntesten Wildpflanzen, die im heimischen Garten zu finden sind. Wer bisher nur die schönen Blüten bewundert hat oder sich über diese Pflanzen als Unkraut geärgert hat, sollte sie einmal im Salat als Vitaminbombe ausprobieren. Viele gut sortierte Samenhändler bieten inzwischen auch Wildkräuter und Wildpflanzenmischungen an, sodass man sich die wilden Pflanzen auch in den Garten holen kann.

Die Wildpflanzen sind pflegeleicht, anspruchslos und so kann man sie immer wiederfinden. Besonders gut eigenen sich Bärlauch, Thymian und Vogelmiere. Wilde Salate aus Sauerampfer oder Brunnenkresse sind ein echtes Geschmackserlebnis und die Blätter kann man auch einfach so naschen.

essbare Wildpflanze, Klee, sauer und lecker
Saurer Klee aus dem Wald

Wildkräuter und Wildpflanzen zu jeder Jahreszeit

Im Frühling und im Sommer ist die beste Zeit zum Ernten und sammeln. Es gibt aber auch viele wild wachsende Pflanzen, die ganzjährig in Wald und Feld zu finden sind. Im Herbst findet man viele Beeren, Samen, Früchte und sicher auch viele Pilze.

Hier ist eine kurze beispielhafte Aufstellung der bekanntesten Wildpflanzen nach Jahreszeiten zur Orientierung:

Essbare Wildpflanzen im Frühling

Essbare Wildpflanze, Giersch das leckere Unkraut
Gierschblüte

Bärlauch – der Knoblauch des Waldes ist meist an schattigen Standorten in Wäldern oder Parks zu finden. Der Bärlauch schmeckt nach Knoblauch, hat aber den unschlagbaren Vorteil, dass er keinen unangenehmen Knoblauch Geruch im Mund zurücklässt. Verwenden kann man die Blätter des Bärlauchs für Kräuterbutter, Frühlings-Kräuterquark oder Pesto. Getrocknet kann man ihn das ganze Jahr genießen.

Löwenzahn – der Allrounder der Wiese. Im Frühjahr, wenn die Blätter des Löwenzahns noch jung und frisch sind, kann man einen sehr guten Salat daraus zaubern – die süßen gelben Blüten dazu als Topping verwenden. Wie Spinat kann man die Blätter auch zubereiten. Einen Smoothie aus Löwenzahn ist auch eine Versuchung wert. Ein Tee selbstgemacht aus Löwenzahn wird als der ideale Fastenbegleiter empfohlen, da er die Verdauung anregt. Außerdem hilft der Tee aus Löwenzahn gegen Kopfschmerzen und Frühjahrsmüdigkeit.

Giersch – die Unkrautmöhre. Wer jedes Jahr in seinem Garten verzweifelt gegen den Giersch ankämpfen muss, kennt ihn sehr gut. Die jungen Blätter empfehlen sich als Salat oder Spinat. Die Blüten sind eine tolle essbare Deko oder Würze für eine Suppe. Der Geschmack erinnert an Petersilie und Möhre. Als Heilkraut wird der Giersch als Tee oder als Umschlag gegen Gicht und Rheuma eingesetzt.

Spitzwegerich – die Champignonblume. Der Spitzwegerich wächst viel auf Wiesen und an Wegesrändern. Die Blätter sind super zarte Zutaten für Salate, Quark oder Rührei. Die Blütenknospen werden in ÖL gebraten und schmecken wie Champignons. Der vielseitige Spitzwegerich ist außerdem eine Heilpflanze und kann unter anderem gegen Husten eingesetzt werden.

Insider

Wenn man einen Insektenstich mit seinen Blättern einreibt, verhindert er die Schwellung und lässt den Schmerz schnell vergessen.

Essbare Wildpflanzen im Sommer

Essbare Wildpflanze und Gartenkräuterpflanze, Oregano, Gewürz aus dem Wald
Oregano

Oregano – auch wilder Majoran genannt, ist inzwischen auch fast überall auch wildwachsend zu finden. Der aus dem Mittelmeerraum bekannte Oregano ist ein super Gewürz. Lecker in Kartoffelsalat oder im Zusammenhang mit Tomaten. Die Lila-Blüten sind ebenfalls essbar und getrocknete Blätter und Blüten verbreiten eine tolle mediterrane Note in jedem Gericht. Oregano sollte man auch unbedingt auf der Pizza probieren.

Klee – im Wald und auch Garten eine nette Leckerei. Klee gibt es in vielen unterschiedlichen Sorten und kann je nach Geschmack in der Küche verwendet werden.

Mädesüß – die unbekannte Zuckerrose. Mädesüß wächst auf feuchten Wiesen, an Gräben oder Quellen. Die Blüten können als Zuckerersatz zum Süßen von Gerichten genutzt werden. Mädesüß soll als Heilpflanze eine ähnliche Wirkung wie Aspirin haben.

Labkraut – auch Klebkraut genannt. Ich denke jeder hat sich schon einmal darin verfangen, es wächst viel in Mischwäldern und hat kleine Widerhaken an den Stängeln und Blättern. Früher wurde es als Ersatz in der Käseherstellung verwendet, daher auch der Name. Man kann es als Zutat für Salat und Smoothies einsetzen. Als Tee hilft es gegen Hautprobleme und wirkt harntreibend.

Essbare Wildpflanzen im Herbst

Essbare Wildpflanze, Gundermann
Gundermann

Gundermann

Ein Würzkraut mit Heilwirkung. Das Kraut hat herzförmige Blätter und lilafarbene Blüten. Es wächst auf feuchten Wiesen und in lichten Wäldern.  Gundermann, auch wilde Petersilie genannt, schmeckt so und kann auch so in der Küche verwendet werden. Eine Milch, gekocht mit Gundermann wird gerne als Kräftigungsmittel verabreicht. Ein selbst gemachter Tee mit Gundermann wirkt echte Wunder gegen Erkältungskrankheiten und wird besonders als Schleimlöser zum Beispiel bei Bronchitis empfohlen.

Franzosenkraut

Franzosenkraut gilt als die Eiweißpflanze aus Peru. Das Franzosenkraut wird auch Knopfkraut genannt und wächst auf Ackerflächen, Wegrändern und auch Schuttflächen. Vielfältig verwendbar ist das Kraut in Smoothies, in Salaten und auch gekocht als Gemüse. Als Heilkraut wird das Franzosenkraut im Tee gegen Eisenmangel oder auch bei Bluthochdruck angewendet.

Sauerampfer & Waldsauerklee

Sauerampfer von der Wiese und Waldsauerklee aus dem Wald sind leckere frische Blätter, die man bei einem Herbstspaziergang sammeln und als Snack und im Salat genießen kann.

Essbare Wildpflanzen im Winter und ganzjährig

Gänseblümchen

Die Gänseblümchen wachsen und blühen ganzjährig fast überall. Blätter und Blüten schmecken wie Feldsalat und sind auch lecker im Kräuterquark. Die Blüten sind auch eine tolle essbare Dekoration und können getrocknet als Tee genossen werden.

Brennnessel

Es ist ein lästiges Unkraut mit Heilwirkung und ist aber inzwischen Bestandteil der Sterneküche. Brennnesseln findet man fast ganzjährig überall, man sollte aber unbedingt gute Handschuhe bei der Ernte anziehen. Als Gemüse wie Spinat zubereitet schmeckt sie cremig und mild. Unbedingt einmal als Brennnesselrisotto oder mit Nockerln ausprobieren. Brennnesseln helfen als Heilkräuter gegen Arthrose und können Blasenbeschwerden lindern.

Vogelmiere

Die Vogelmiere ist der Kopfsalat des Winters. Vogelmiere wächst in kleinen Büscheln und schmeckt wie junger Mais. 50 Gramm Vogelmiere im Salat decken den Tagesbedarf an Vitamin C und machen die Salate dadurch besonders gesund. Als Heilpflanze wird sie gegen Schmerzen, wie etwa Rheumatismus oder Gelenkschmerzen verwendet.

Essbare Wildpflanze - Vogelmiere, Vitaminlieferant aus Wald und Garten
Vogelmiere

Bildquellen

  • bears-garlic-2437087_1920: https://pixabay.com/de/photos/b%C3%A4rlauch-ernte-gr%C3%BCn-kr%C3%A4uter-gew%C3%BCrz-2437087/