Eis selber machen – Zaubertricks mit der Eismaschine


Selbstgemachtes Eis hat in Europa eine lange Geschichte. Bereits 1692 wurde es in Italien das erste Mal schriftlich dokumentiert und das erste Eisbuch 1775 geschrieben. Etwa 1920 kamen die ersten Eisdielen, dank der Erfindung der Kältemaschinen, dann auch nach Deutschland. Was selbst im alten China und in der Antike als Delikatesse galt, war dadurch auch endlich für die breite Bevölkerung zugänglich. Heutzutage hast du verschiedene Möglichkeiten, wenn du zu Hause leckeres Eis selber machen willst.

Eine Eismaschine gibt uns unendlich viele Möglichkeiten, um leckeres Eis selber machen zu können. Der Vorteil ist: Das lästige Rühren zwischendurch entfällt und die Wartezeit, bis da Eis fertig ist, verkürzt sich um einiges.

Wir sind dem ganzen einmal auf den Grund gegangen und haben geprüft, was man für die Zubereitungen alles braucht und welche leckeren Rezepte es so gibt, mit denen du Eis Zuhause einfach selber machen kannst.

Die Eismaschine – Kunst in der Küche

Geben wir es doch zu. Wir haben uns keine Eismaschine gekauft, um profanes Vanille- oder Schokoladeneis zu machen. Es sind die kreativen Ideen, die uns an der Eistheke begeistern und die unsere Phantasie in der Küche ansprechen.

Es gibt zwei Sorten von Eismaschinen: Die mit einer eigenen Kühlung und die mit integrierten Akkus.

Die Eismaschinen mit einer eigenen Kühlung können sofort verwendet werden.

Eismaschinen mit eigenem Akku müssen erst vorher gekühlt werden und können bis zu einem Tag Vorlaufzeit brauchen

Aber eine Eismaschine reicht alleine nicht aus, wenn du Eis selber machen möchtest.

Welche Hilfsmittel benötige ich, um mit der Eismaschine Eis selber machen zu können?

Diverse Hilfsmittel sind ratsam und praktisch, um zu Hause dein Eis selber zu machen. Aus eigener Erfahrung haben wir dir hier einmal die Top 7 zusammengestellt:

Top 1: Der Schlagkessel

Unter dem Namen Schlagkessel verbirgt sich eine einfache Metallschüssel mit einem runden Boden. Sie ist perfekt für Wasserbäder geeignet und hat den Vorteil, dass an Ecken und Kanten die Masse nicht hängen bleibt.

Top 2: Der Schaber

Plastikschaber sind hervorragend dazu geeignet, das fertige Eis aus der Maschine in den passenden Behälter zu befördern. Sie zerkratzen die Eismaschine nicht und lassen wenig Rückstände der Masse zurück.

Top 3: Der Pürierstab

Ein Pürierstab ist in der heutigen Küche unverzichtbar. Auch, wenn du Eis selber machen willst, ist er ein nützlicher Helfer für eine cremige Konsistenz deines Eis, da er in die Masse auch etwas Volumen bringt.

Top 4: Der Gummispatel

Ein Gummispatel ist unerlässlich, da er, aufgrund seiner Elastizität, bis auf den Boden des Schlagkessels rühren kann. Die glatten Kanten bewegen die gesamte Masse und hinterlassen keine Reste an den Rändern.

Top 5: Das Bratenthermometer

Ja, auch wenn du Eis selber machen möchtest, ist ein Bratenthermometer von Nutzen. Er hilft dabei die perfekte Temperatur zu finden, wenn man „zur Rose abziehen“ (dazu später mehr) möchte.

Top 6: Eiswürfel oder Kühlelemente

Beides ist ideal dazu geeignet, wenn bei dem Abkühlen der Masse Schnelligkeit gefragt ist. Je nach Rezept sind sie unerlässlich.

Top 7: Der Eisportionierer

Jeder, der Zuhause Eis selber machen will, kommt nicht um ihn herum: Den Eisportionierer. Für das perfekte Eisdielen-Feeling ist er unerlässlich und sollte in keinem Haushalt fehlen. Wenn du ihn zwischendurch in heißes Wasser tauchst, lassen sich die Kugeln leichter ausstechen.

Witzig

Spezielle Waffelautomaten für selbstgemachte Hörnchen runden das Selfmade-Eis ab.

Küchentechniken, die du kennen solltest, um mit der Eismaschine leckeres Eis selber machen zu können

Leider ist es in der Regel nicht so, dass du einfach die Zutaten vermischen und die Eismaschine den Rest erledigt. Aber mache dir keine Sorgen. Eigentlich sind die Techniken ganz einfach.

Das heiße oder kalte Wasserbad

Für das heiße Wasserbad wir der Schlagkessel auf einen Topf mit Wasser gestellt. Wichtig dabei ist es, dass der Topf das Wasser nicht berührt, sondern nur dem Dampf ausgesetzt ist. Achte darauf, dass das Wasser nicht überkocht und stelle den Herd daher nur auf mittlere oder kleine Hitze ein.

Im kalten Wasserbad wird die Masse im Schlagkessel zur schnelleren Abkühlung in eine größere Schüssel mit Wasser, Eiswürfeln oder den Kühlelementen gesetzt und 8 bis 10 Minuten kalt gerührt.

Gute Kochtöpfe sind unerlässlich, wenn du Eis selber machen möchtest.

Kuvertüre schmelzen

Die meisten Menschen kennen das Schmelzen der Kuvertüre vom Backen. Aber auch, wenn du Eis selber machen möchtest, kann es sein, dass du Kuvertüre schmelzen darfst.

Hierzu gehst du wie bei dem heißen Wasserbad vor und rührst mit einem Gummispatel die Kuvertüre gelegentlich um, bis sie geschmolzen ist.

Karamellisieren

Je nachdem wird Wasser und Zucker oder nur Zucker in einem Topf bei mittlerer Hitze erhitzt, bis er eine braune Färbung annimmt. Um den nicht gelösten Zucker mit der Karamellmasse zu verbinden, wird er leicht hin und her geschwenkt. Hierfür kannst du aber auch mit einem Kochlöffel die Masse vorsichtig verrühren, wenn du möchtest.

Zur Rose abziehen

Hier kommen wir zur Königsdisziplin, wenn du Zuhause Eis selber machen möchtest. Für die Zubereitung mit der Eismaschine unerlässlich kommt hier am besten das Bratenthermometer zum Einsatz.

Hierzu wird die Eisgrundmasse 4 bis 5 Minuten unter ständigem Rühren auf dem Herd gebunden. Wenn die Masse 75 bis 80 Grad erreicht hat, nimmst du etwas von der Masse auf den Gummispatel und pustest vorsichtig darauf. Wenn sich eine kleine Blume bildet (daher der Name) ist sie perfekt gebunden.

Wichtig

Die Masse darf nicht zu heiß werden, da sie sonst gerinnt.

Wie lange ist selbstgemachtes Eis haltbar?

Wenn du Eis selber machen möchtest, schmeckt es am besten, wenn es am gleichen Tag gegessen wird. Sollte die Menge zu viel sein, kannst du es bis zu vier Tage im Tiefkühlfach aufbewahren. Wenn du es 10 Minuten vorher aus der Kühlung nimmst, hat es auch wieder eine cremige Konsistenz und lässt sich leichter portionieren.

Tipp

Das fertige Eis gleich in die passenden Schälchen füllen und wieder in den Gefrierschrank stellen. Das sorgt für eine schöne Optik.

Außergewöhnliche Rezeptideen für ein selbstgemachtes Eis in der Küchenmaschine

In der Eismaschine werden die vermengten Zutaten unter ständigem Rühren langsam gefroren. Da es verschiedene Größen von Maschinen gibt, benötigt das Eis etwa 30 bis 60 Minuten, bevor es fertig ist. Hier solltest du die Gebrauchsanweisung beachten.

Einige Ideen und Inspirationen haben wir hier einmal für dich zusammengestellt.

Wichtig

Das Eis wird nur so gut wie seine Zutaten. Verwende einwandfreie Produkte, um ein ideales Ergebnis zu erzielen.

Bananen-Soja-Eis – Die einfache Alternative bei Laktoseintoleranz

Für etwa 650 Gramm Eis benötigst du

  • 200 Gramm Fruchtfleisch von reifen Bananen (das sind, je nach Größe, etwa 2 Stück)
  • 400 ml Sojamilch Natur
  • 1 Vanilleschote
  • Den Saft von einer halben Zitrone
  • 50 Gramm Akazienhonig

Und so einfach ist die Zubereitung:

Die Vanilleschote wird mit einem scharfen Messer längs aufgeschnitten und das Mark mit dem Messerrücken herausgeschabt.

Das grob gestückelte Bananenfruchtfleisch kommt in ein hohes Gefäß, wird mit dem Zitronensaft beträufelt und mit dem Stabmixer fein püriert.

Nun kommt die Sojamilch, das Vanillemark und der Akazienhonig dazu und wird noch einmal ordentlich durchgemixt.

Jetzt ab damit in die Eismaschine und fest werden lassen. Fertig.

Idee

Wenn der Honig durch Agavensirup ersetzt wird, hat man ein leckeres Eis, das auch für Veganer geeignet ist.

Das vegane Eis mit Schuss – Himbeersorbet mit Champagner

Dieses Sorbet ist nicht nur lecker, wenn Gäste kommen. An heißen Tagen ist es auch eine willkommene Abkühlung.

Für etwa 600 Gramm Sorbet (das entspricht etwa 6 bis 10 Kugeln) benötigst du folgende Zutaten:

  • 500 Gramm Himbeeren (frisch oder Tiefgekühlt)
  • 100 ml Champagner (Ersatzweise Sekt)
  • 100 Gramm Zucker
  • Eine halbe Vanilleschote
  • Einen Spritzer Zitronensaft
  • 200 ml Wasser

Auch hier ist die Zubereitung wieder einfach:

Solltest du tiefgefrorene Himbeeren verwenden, müssen diese erst einmal auftauen. Frische Himbeeren werden verlesen und schlechte Früchte entfernt.

Die halbe Vanilleschote wird mit einem Messer aufgeschnitten und das Mark mit dem Messerrücken entfernt.

Nun lässt du den Zucker mit dem Wasser, dem Vanillemark und der halben Schote in einem kleinen Topf aufkochen und 2 bis 3 Minuten köcheln, bis sich der Zucker mit dem Wasser zu einem schönen Sirup verbunden hat. Die Schote wird danach entfernt.

Die Himbeeren kommen in ein hohes Gefäß und werden mit dem Zauberstab püriert. Um die Kerne zu entfernen, streichst du nun die Masse durch ein feines Sieb. Die Kerne bleiben dann in dem Sieb zurück.

Das so entkernte Püree vermischst du nun mit dem Zitronensaft, dem Champagner und dem Sirup gründlich zu einer einheitlichen Masse.

Dann ab damit in die Eismaschine und fest werden lassen.

Tipp

Leicht angetaut, lässt dich das Sorbet wunderbar mit einer Spritztüte mit großer Tülle zum Servieren aufspritzen.

Macht was her – Pina-Colada-Eis

Dieses Eis wird in einer Ananas serviert. So hat jeder Gast die Möglichkeit sich seine eigene Portion zu nehmen.

Für 4 bis 6 Personen brauchst du folgende Zutaten:

  • Eine große, reife Ananas
  • 200 ml ungesüßte Kokosmilch
  • 150 ml Sahne
  • 50 ml Kokoslikör
  • 40 Gramm Zucker
  • 40 ml Wasser
  • Etwas Limettensaft

Und schon geht es an die Zubereitung:

Den Zucker mit dem Wasser in einem kleinen Topf 2 bis 3 Minuten zu Sirup einköcheln und abkühlen lassen.

Das obere Drittel der Ananas schneidest du ab, sodass ein Deckel entsteht und stellst ihn beiseite. Das Fruchtfleisch der Ananas schabst du nun vorsichtig heraus, indem du das Fleisch vorsichtig vom Rand löst, mehrfach einschneidest und über einer Schüssel ausschabst. Achte dabei nur darauf, dass du den Strunk in der Mitte entfernst. Das machst du so lange, bis du unten angekommen bist.

Der Strunk wird nicht benötigt, wenn du dieses Eis selber machen willst.
Tipp

Verwende einen Ananasschneider, der eine schnelle Entfernung möglich macht und den Strunk gleichzeitig mit abtrennt.

Die so ausgehöhlte Schale legst du gemeinsam mit dem Deckel erst einmal in das Tiefkühlfach.

Nun wiegst du 150 Gramm Fruchtfleisch und 50 ml Saft ab und mixt es mit dem Pürierstab fein durch. Den Rest des Fruchtfleisches und des Saftes stellst du zum späteren Servieren in den Kühlschrank.

Jetzt gießt du die Sahne, die Kokosmilch, den Zuckersirup, den Likör und den Limettensaft dazu und mixt es noch einmal ordentlich durch.

Das Ganze kommt jetzt ab in die Eismaschine und du kannst dich erst einmal zurück lehnen.  

Das fertige Eis wird aus der Maschine geschabt, in die ausgehöhlte Ananasschale gefüllt und kommt über Nacht (mindestens 6 Stunden) noch einmal in den Tiefkühler.

30 Minuten vor dem Servieren nimmst du die Ananas raus und servierst sie mit dem restlichen klein geschnittenen Fruchtfleisch, das du mit dem übrig gebliebenen Saft vermischt hast.

Perfekt für den Abend auf der Couch – Karamelleis mit Toffeestückchen

Bei diesem Rezept darfst du endlich auch einmal „die Rose ziehen“. Aber es lohnt sich.

Für etwa 500 Gramm Eis (reicht für einen Abend) benötigst du

  • 4 Eigelbe (Größe M)
  • 400 ml Sahne
  • 100 ml Milch
  • 80 Gramm Zucker
  • 5 weiche Sahnekaramellen

Jetzt ran an den Herd für die Zubereitung:

Den Zucker streust du in einen kleinen Topf und lässt ihn bei schwacher Hitze, etwa 5 Minuten karamellisieren, bis er eine schöne braune Färbung angenommen hat.

Nun gießt du ein Drittel der Sahne dazu und lässt es einkochen. Danach kommen die restliche Sahne und die Milch dazu und köcheln etwa 5 bis 10 Minuten weiter vor sich hin, bis sich das Karamell vollständig gelöst hat. Hierfür müsstest du ab und an ein wenig umrühren.

In einem zweiten Topf bereitest du nun ein heißes Wasserbad vor. Die Eigelbe werden in dem Schlagkessel mit einem Schneebesen glatt verrührt und die heiße Karamellsahne zügig unter Rühren darunter gearbeitet.

Nun kommt der Schlagkessel auf das heiße Wasserbad und erhitzt die Masse so lange, bis du die Rose ziehen kannst. Zwischendurch bereitest du ein kaltes Wasserbad vor.

Jetzt schnappst du dir eine kalte Schüssel, gießt die Karamellmasse hinein, setzt sie auf das kalte Wasserbad und rührst sie kalt. Das dauert ein wenig.

Ist die Masse kalt, kommt sie in die Eismaschine zur Fertigstellung.

Nun kannst du die Sahnekaramellen klein hacken und später unter das fertige Eis rühren.

Fazit

Wer kauft heutzutage noch Eis, wenn es so viele leckere Möglichkeiten gibt, wie du dein Eis selber machen kannst? Du kannst deine eigene Lieblingssorte kreieren und weißt genau, welche Zutaten sich darin befinden.

Ich persönlich mache mir jetzt Weißen Espresso am Stiel. Wie das funktioniert, verraten wir dir in unserem nächsten Beitrag, indem du herausfinden kannst, wie du auch ohne Eismaschine leckeres Eis selber machen kannst.